Bio ist nicht gesünder, aber teurer

Ist Bio-Gemüse gesünder als herkömmlich angebautes Gemüse? Haben Bio-Nahrungsgmittel wirklich mehr Vitamine und Nährstoffe als Nahrungsmittel aus der konventionellen Landwirtschaft?

Die Antwort lautet: Nein. Dänische Wissenschaftler haben in den letzten 2 Jahren auf nebeneinander liegenden Äckern jeweils Zwiebeln, Kartoffeln und Karotten angebaut. Dabei wurde ein Feld jeweils zweigeteilt. Einmal wurde nach Bio-Grundsätzen angebaut, einmal kamen Dünger und Unkrautvernichter zum Einsatz. Das Resultat: Das nach biologischen Grundsätzen angebaute Bio-Gemüse hat nicht mehr Phenolsäuren oder Flavonoide als das herkömmlich angebaute Gemüse.

Wer also auf Bio setzt, weil es für ihn selbst gesünder ist, kann auf die teuren Produkte (die oft doppelt so teuer sind wie die normalen Nahrunsmittel) getrost verzichten. Einziger offener Punkt: Pestizide landen auch auf dem Teller, wenn man zB seine Kartoffeln nicht schält. Hier könnte Bio-Gemüse also dennoch “gesünder” sein.

Wer nebenbei die Landwirtschaft und den Umweltschutz fördern will, kann natürlich weiterhin Bio-Gemüse posten. Oder er unterstützt die Bauern direkt, statt dass er Migros und Coop unterstützt, z.B. mit einer Spende an die Schweizer Berghilfe.

Die Spende muss nichts kosten. Man kann einfach normales Gemüse kaufen, auf dem Migros und Coop keine so hohe Gewinnmarge erzielen, und stattdessen einen Teil des so gesparten Geldes den Bauern überweisen. Und das ist denn auch Meinung des FinanzFuchses: Direkte Spenden sind besser als indirekte Unterstützung.

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3 Antworten auf Bio ist nicht gesünder, aber teurer

  1. Nelly sagt:

    Bio ist zwa teurer, aber es schützt zum beispiel unsere Umwelt! Denn bei konventionellen Landwirtschaft gelangen die ganzen Pestiziede und der Nitrat und den Boden und in das Grundwasser!
    Außerdem haben Aromastoffanalysen bedeutende Geschmacksunterschiede zugunsten von Biolebensmitteln festgestellt!
    Natürlich bin ich auch der Meinung das Bio sehr teuer ist, aber wenn viel mehr Menschen es kaufen würden, würde die Bio-Industrie mehr Einnahmen machen und Bio würde billiger werden.
    Es ist aber auch verständlich das Bio teurer ist. Denn bei Bio gibt es keine Massenproduktion und z.B. die Kälber dürfen bei ihren Müttern bleiben.
    Ich finde däfür kann man ruhig ein bischen mehr ausgeben!

  2. Melli sagt:

    Die Giftfreiheit ist grade für kleine Menschen, unsere Kinder, und Schwangere sehr wichtig. Auch Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben, sollten keine Pestizide zu sich nehmen. Schälen bringt eine Giftreduktion von max. 40%, die Gifte gelangen in der ganzen Frucht.
    Kein Wunder, dass der obige Versuchsaufbau kein anderes Ergebnis bringt: Welchen “Bioanbau” hat man den gewählt? Mehr Nährstoffe (welche? nur Phenolsäure und Flavinoide ist ein bisschen mager) gibt es vor allen Dingen aus einem lebendigem Boden, der ist beim Biosechseck nicht unbedingt vorgesehen. Demeter oder Naturland o.ä. sollten es doch schon sein, die respektieren den Boden mit seinen Mikroorganismen und tieren als Ganzes, das den Pflanzen dann auch langfristig Nährstoffe zur Verfügung stellen kann, ohne daß Unmengen an künstlichem Dünger angewendet werden müssen.
    Auch die Wuchsgeschwindigkeit spielt eine Rolle – mit Dünger gefütterte Pflanzen wachsen oft zu schnell, als daß sie genügend Nährstoffe und Aromen aufbauen könnten.
    Zwiebeln, Kartoffeln und Karotten wachsen ohnehin auch etwas langsamer und verlangen je nach Lage nicht so viele Pestizide. Gravierender ist der Unterschied dann bei Erdbeeren, Salaten, tomaten und ähnlichen Früchten.
    Der nächste Faktor ist: handelt es sich um eine alte Sorte, die vielleicht insgesamt langsamer und kleiner wächst, mehr Nährstoffe aufbauen kann oder handelt es sich um eine neue Züchtung, die auf Form und “milden Geschmack” gezüchtet wurde? Neue Sorten enthalten unter Umständen kaum noch die Nährstoffvielfalt und den Aromenreichtum ihrer Vorgänger.
    Bei den tierprodukten ist der Unterschied dann richtig groß: 95% aller Hühner werden in der konventionellen Zucht mit Antibiotika gefüttert. Die nehmen wir dann auf. Dicht gedrängt, dürfen sich die tiere kaum bewegen. Auch Menschen werden krank, wenn sie sich nicht bewegen dürfen. Diese kranken tiere will doch eigentlich keiner mehr essen, oder?
    Wenn die tiere kein frisches Futter abweiden können, sinkt der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, Vitamin BI2 und anderen Nährstoffen rapide. Milch, Eier und Fleisch sind immer nur so gesund, wie die Haltungsbedingungen und die Fütterung es hergeben. Das sog. “Kraftfutter” enthält vielleicht einige Dutzend Nährstoffe hochkonzentriert; aber die komplexen Inhaltstoffzusammensetzungen von frischem Futter kann auch das beste “Kraftfutter” nicht nachbilden, wobei ich auch bezweifeln möchte, dass ein tier, das später im Supermarkt weniger als I0€/kg kosten soll, besonders hochwertiges, gesundes Futter erhalten wird – auch hier sollte es dann wohl etwas preiswerter sein, im schlimmsten Fall werden mit Giften verunreinigte Industrieabfälle eingesetzt.

    Guten Appetit…. und daß die industrielle Massentierhaltung Sojabohnenzukaufe aus Ländern erfordert, die dafür wertvolle Ackerflächen für menschliche Nahrungmittel oder gar Regelwald- und andere natürlich gewachsene Flächen opfern, weiß hoffentlich mittlerweile auch jeder.

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