Oswald Grübel geht endlich – wirklich freiwillig?

Gestern wurde bekannt, dass Oswald Grübel per sofort von seinem Posten als CEO der UBS zurücktritt. Ex-Bundesrat Kaspar Villiger, seines Zeichens Präsident des Verwaltungsrates, teilte mit, dass der VR Grübel bis nächsten Frühling halten wollte, sich aber gegen den Wunsch von Oswald Grübel, sofort zurückzutreten, nicht durchsezten konnte.

Grübel wollte damit die Konsequenzen tragen und die Verantwortung auf sich nehmen, nachdem ein UBS-Trader in London 2.3 Milliarden US-Dollar verzockt hatte.

Leider hilft dieser Schritt nicht, das Vertrauen in die UBS widerherzustellen. Oswald Grübel ist viel zu spät zurückgetreten. Dass er als Chef für den Verlust verantwortlich ist, war schon am Tag nach dem Trading-Skandal klar. Dass der Rücktritt erst jetzt erfolgt, zeigt eher, dass Grübel sich an seinen Sessel klammerte, und nach der UBS VR-Sitzung diese Woche in Singapur zum Rücktritt gedrängt wurde.

Völlig unglaubwürdig erscheint, dass der VR angeblich Grübel noch ein halbes Jahr lang halten wollte. Dem FinanzFuchs erscheint dies eher, als wollte man mit dieser Aussage helfen, die Reputation von Grübel widerherzustellen. Dieser Schuss ist nach Hinten losgegangen, meint der FinanzFuchs.

Und noch ein weiterer Rücktritt fehlt – derjenige von Kaspar Villiger. Der FinanzFuchs hat unseren ehemaligen Finanzminister geschätzt – in seiner Funktion als Bundesrat. Aber als UBS-VR hat er versagt. Er wurde nur VR-Präsident der UBS, um PR & Lobbying zu betreiben. Klar ist das eine der wichtigsten Funktionen eines Verwaltungsrates. Aber ein VR-Präsident muss auf Fachwissen (in diesem Fall: Verstehen wie Banken und vor allem das Investment Banking funktionieren) mitbringen. Dieses fehlte ihm offenbar. Er war deswegen nicht unabhängig, sondern nur der Hampelmann von Oswald Grübel, der in Bern Stimmung für die UBS machte. Es wäre Konsequent und an der Zeit gewesen, dass auch Herr Villiger zusammen mit Herrn Grübel den Hut genommen hätte.

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