Abzocke durch Credit Suisse

Heute hat der FinanzFuchs Post von der Credit Suisse erhalten. Da steht im kurzen Schreiben ohne Unterschrift mit dem Titel “Beziehungsnummer xxxx-xxxxx” doch folgendes:

Wir möchten Sie darüber informieren, dass wir usnere Gebührenstrukturen anpassen. Während die Courtagen mehrheitlich gesenkt werden, steigen unsere Depotgebühren an.

Aha, sagt sich der FinanzFuchs, und wie viel steigen Sie an? Wäre doch nett gewesen, gleich eine vorher-nachher Rechnung beizulegen. Dürfte kein Problem sein für eine Bank, die jährliche IT-Kosten in Milliardenhöhe hat, oder?

Beim genauen Betrachten der neuen Credit Suisse Depotgebühren wird allerdings schnell klar: Die alten Kosten sind nicht relevant, und bei den neuen – wirklich hohen Gebühren – muss auch niemand mehr etwas rechnen. Die sind so hoch, dass sich ein Wechsel für alle Schweizer lohnt, die Wertschriften in einem Depot bei der Credit Suisse halten und eine “buy & hold”-Strategie verfolgen.

Die Depotgebühren bei der Credit Suisse setzen sich aus einer Grundgebühr von 0.30% oder einer Mindest-Gebühr pro Valor (also pro Aktien- oder Obligationen-Position) zusammen. Diese beträgt mindestens stolze 5 Franken – pro Monat!

Nehmen wir mal an, dass der FinanzFuchs ein Deopt mit 3 Aktien im Wert von total 15’000 Franken hat:

  • Swisscom Aktien im Wert von 10’000 Franken
  • UBS-Aktien im Wert von 4’000 Franken
  • Aktien eines ehemaligen Technologie-Börsenstars im Wert von 1’000 Franken

In der Summe fallen also 3 Positionen x 5 Franken x 12 Monate = 180 Franken an Depotgebühren jährlich an. Gegenleistung? Einmal jährlich ein Depotauszug per Post.

Damit muss das fiktive Mini-Portfolio vom FinanzFuchs bereits 1.2% im Jahr zulegen, um alleine die Gebühren zu decken. Noch übler wäre es, wenn das Portfolio aus Schweizer Obligationen oder Obligationen-Fonds bestehen würde. Hier ist die aktuelle Verzinsung so gering, dass nicht einmal die Depotgebühren gedeckt würden.

Tipp: Diese Gebühren bei der Credit Suisse sind Abzocke. Wenn Sie selten Aktien handeln und diese lange im Depot belassen, dann empfiehlt Ihnen der FinanzFuchs das E-Trading der PostFinance. Dort ist müssen Sie nicht lange die Depotgebühren berechnen: Bei der PostFinance gibt es nämlich keine Depotgebühr!

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2 Antworten auf Abzocke durch Credit Suisse

  1. T.B sagt:

    Die Berechnung stimmt so nicht. Die Gebühr pro Position ist eine Minimumgebühr und kommt nur zur Anwendung, wenn die Grundgebühr von 0.3% nicht CHF 60 im Jahr ergibt. Im vorliegenden Beispiel heisst das, dass die CHF 60 bei jeder Position verlangt werden. Das Total der jährl. Gebühren wäre also CHF 180.

    • FinanzFuchs sagt:

      T.B – Sie haben recht. Der FinanzFuchs hat vor lauter Zornesröte im Gesicht wohl nicht mehr klar denken können. Es fallen nur entweder die 0.3% des Depotwertes oder die 5 Franken pro Posten und Monat an. Der obige Artikel ist nun angepasst, um die Tatsachen korrekt widerzugeben.

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